Hashimoto Thyreoiditis - wenn das Immunsystem überreagiert und wie die Naturheilkunde helfen kann

In diesem Blog-Beitrag wird es darum gehen was die Hashimoto Thyreoiditis ist. Welche Symptome die Hashimoto Thyreoiditis entwickeln kann. Und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt. Viel Spaß beim lesen.

Was passiert mit der Schilddrüse bei einer Hashimoto Thyreoiditis?

Wie wird eine Hashimoto Thyreoiditis diagnostiziert?

Welche Symptome hat eine Hashimoto Thyreoiditis?

Wie wird eine Hashimoto Thyreoiditis naturheilkundlich behandelt?

Hashimoto Thyreoiditis und Leaky Gut Syndrom oder Reizdarm:

Hashimoto Thyreoiditis und die Leber:

Hashimoto Thyreoiditis und Störfelder:

Hashimoto Thyreoiditis und Entzündungen: 

Hashimoto Thyreoiditis und Muskelschmerzen:

Hashimoto Thyreoiditis und weitere Auslöser:

Hashimoto Thyreoiditis und HPU oder KPU:

Was sollte bei einer Hashimoto Thyreoiditis untersucht werden?

Hashimoto Thyreoiditis und Jod?

Wie lebt man mit Hashimoto Thyreoiditis? 

Bei einer Hashimoto Thyreoiditis bekämpft das Immunsystem die Schilddrüse. Das Immunsystem schickt aus noch ungeklärter Ursache T-Lymphozyten in die Schilddrüse und diese zerstört die Schilddrüse. Dadurch kommt es zu einer chronischen Entzündung und einer Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion. Es  werden Antikörper gegen die Thyreoperoxidase (Anti-TPO, MAK) ein Schlüsselenzym bei der Schilddrüsenhormonsynthese gebildet. Es können auch Antikörper gegen das Thyreoglobulin (Anti-TG) ein Eiweiß aus dem die Schilddrüsenhormone entstehen sollen gebildet werden. Das erklärt auch warum immer weniger Schilddrüsenhormone produziert werden können. 

Die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis wird durch eine gute Anamnese, Blutwerte und Ultraschall bestätigt. 

Blutwerte

• TSH -Thyreoidea-stimulierendes Hormon
• ft4 - freies Tetrajodthyronin
• ft3 -  freies Trijodthyronin
• AK-TPO - Thyreoperoxidase-Antikörper
• AK-TG - Thyreoglobulin Antikörper

In der Therapie ist es auch sinnvoll das reverse T3 zu bestimmen.

Das TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) wird in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gebildet und ins Blut abgegeben, es stimuliert die Schilddrüse mehr oder weniger Schilddrüsenhormone zu produzieren.  Deshalb ist der TSH auch eher ein Hypophysen-Marker als ein Schilddrüsenmarker. Also man kann sich das so vorstellen:  Die Hypophyse ist der Chef und gibt mit dem TSH die Anweisung, das die Schilddrüse was tun soll und zwar Schilddrüsenhormone herstellen. Aber wie es immer ist, nicht jede Anweisung vom Chef wird umgesetzt. 

Das bedeutete ein TSH in der Norm sagt nichts über die Schilddrüsenfunktion aus.  

Es gibt zwei Schilddrüsenhormone das inaktive T4 (Tetrajodthyronin) und das aktive T3 (Trijodthyronin), die im Blut gemessen werden können. Diese zwei Hormone sind an Transportglobuline gebunden.

Es ist wichtig immer die freien Schilddrüsenwerte fT4 und fT3 zu bestimmen, das f steht für freie. 

Es gibt auch weitere Schilddrüsenhormone T1 und T2, die aber in der Diagnostik heute noch keine Rolle spielen.

Das reverse T3, auch rT3 genannt,  ist eigentlich ein Schutzmechanismus. Bei der Umwandlung von T4 in T3 wird auch rt3 produziert. Ist zuviel T4 vorhanden wird es in reverse T3 umgewandelt. Das Problem ist ein erhöhtes rT3   kann eine Umwandlung von T4 in T3 behindert.

Es kann aber auch passieren, dass im Blut keine Antikörper zu finden sind, das ist eine sogenannte seronegative Hashimoto Thyreoiditis, dann wird die Diagnose per Ultraschall gestellt.

Die Schilddrüse zeigt sich im Ultraschall dann echo arm und hat oft eine inhomogene Struktur. Ein Ultraschall sollte auch gemacht werden,  um Größe der Schilddrüse und ob Knoten da sind festzustellen.

Die Symptome einer Hashimoto Thyreoiditis sind im Anfangsstadium überwiegend die einer Schilddrüsenüberfunktion, das liegt daran, dass Schilddrüsengewebe zerstört wird und Schilddrüsenhormone freigesetzt werden. Daher merkt man eigentlich nicht was los ist, da man auch viel Energie hat. 

Wenn aber schon viel Gewebe zerstört ist, sind es eher Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion, da nicht mehr genug Schilddrüsenhormone hergestellt werden können.

In der Tabelle sieht man die typische Aufteilung der Symptome bei einer Schilddrüsenüberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion. 

Unser Körper hält sich aber nicht immer an diese Aufteilung, so kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. Und leider sind das nur die typischen Schilddrüsen-Symptome. Eine Hashimoto Thyreoiditis hat aber noch zusätzliche Symptome, da es ja einer Autoimmunerkrankung ist und die Schilddrüsenfunktionszerstörung nur ein Nebeneffekt ist. 

Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, das Immunsystem bekämpft seinen eigenen Körper.

Und in der Naturheilkunde fragt man immer warum und was die Ursache?

Unsere Immunsystem ist ja dafür da uns zu beschützen, wenn es aber überreagiert, muss es ja vorher andauernd getriggert worden sein. Das kennt man selbst, jemand hat uns immer wieder geärgert, aber meistens bekommt dann, wenn wir endlich die Kraft oder Möglichkeiten haben uns zu wehren, ein Unschuldiger unseren ganzen Frust ab und nicht der Schuldige.

So ist das leider bei einer Autoimmunerkrankung. Der Körper wird aggressiv  gegen sich selbst, weil meistens etwas anderes ihn getriggert hat.

In unserem Darm sitzen 80% unseres Immunsystems und wenn im Darm was nicht in Ordnung ist muss das Immunsystem mehr arbeiten und ich habe oben erklärt warum es nicht gut, wenn unser Immunsystem zu viel macht. Das Leaky-Gut-Syndrom das Phänomen des undichten Darms ist ein großes Problem bei Autoimmunerkrankungen. 

Wenn die Darmschleimhaut immer wieder gereizt wird kommt es zu Mikro-Entzündungen. Und bei Entzündungen wird das Immunsystem eingeschaltet. 

Auch der als harmlos abgetane Reizdarm sollte unbedingt behandeln werden. Und in meiner Praxis habe ich noch keinen echten Reizdarm gesehen. Damit meine ich nicht, dass die Menschen mit Diagnose Reizdarm nichts haben, sondern im Gegenteil es wurde nur nicht gründlich nach körperlichen Ursachen gesucht. Denn die Definition von Reizdarm ist, dass keine körperliche Ursache vorliegen darf. 

Symptome wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Bauchkrämpfe, Blähbauch und Bauchschmerzen, depressive Verstimmungen sollten behandelt werden, denn um Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe optimal aufnehmen zu können brauchen wir eine gesunden Darm.

Natürlich dürfen auch nicht außeracht gelassen werden

• Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Devertikulitis, Candida
• Gastritis, Helicobacter pylori andere Bakterien und Viren

weitere Ursachen die eine Entzündungen im Darm verursachen können stellen eine großes Problem für das Immunsystem da, da ein Teil des Immunsystems im Darm liegt.

• 60% des Schilddrüsenhormon T4 wird in der Leber in T3 umgewandelt.
• Die Leber spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem sie erhöht dessen Toleranzgrenze.
• Die Leber ist wichtig für die Entgiftung.
• Die Leber reguliert den Stoffwechsel von Eiweiß, Zucker und Fett.
• Die Leber produziert Galle, die wichtig für den Schadstofftransport und die Verdauung ist. Die Gallenflüssigkeit wird auch aus Cholesterin hergestellt, daher ist eine gesunde Leber wichtig für gute Cholesterinwerte.
• Und zur Leber kommen über die Pfortader fast alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe und werden dann im Körper verteilt.
• Und die Leber produziert die Transporteiweise, die sind wichtig für den Transport der Hormone.

Eine Hashimoto Thyreoiditis beginnt häufig in einer Phase in der rein physiologisch ein Progesteronmangel besteht:

Pubertät, Schwangerschaft und Klimakterium. 

Bei Progesteronmangel kann es zu Myomen, Endometriose, PMS und mehr kommen, was wiederum auch das Immunsystem aktivieren kann. Ein hoher Cholesterinwert kann auch auf einen Progesteronmangel hindeuten, da die Geschlechtshormone  aus Cholesterin gebaut werden.

Eine Nebennierenschwäche tritt häufig bei einer Hashimoto Thyreoiditis auf:

Dadurch dass das Immunsystem immer mehr arbeitet kommt es am Anfang zu einem Cortisolüberschuß, aber irgendwann erschöpft sich die Nebenniere und  es kommt zu einem Cortisolmangel. Das Problem ist aber wir brauchen das Cortisol, denn  es wirkt entzündungshemmend und bremst das überschießendes Immunsystem ab. 

Das bedeutet eine Nebennierenschwäche  ist unbedingt zu beheben. 

Unser gesamtes Hormonelles Systems wird durch hormonelle Regelkreise gesteuert, besteht ein Mangel z.B. an Progesteron oder Schilddrüsenhormonen kann das gesamte Hormonsystem nicht mehr richtig arbeiten.

Die Muskelschmerzen bei Hashimoto Thyreoiditis kommen auch daher das Schilddrüsengewebe zerstört. Die Schilddrüse stellt nicht nur Schilddrüsenhormone her. Die C-Zellen der Schilddrüse werden auch zerstört und diese sind wichtig im Kalziumstoffwechsel. Die C-Zellen bilden das Calcitonin, das sorgt dafür das Kalzium in die Knochen eingebaut wird. Das Kalzium ist aber auch wichtig für die Muskelfunktionen. Das bedeutet Schilddrüsenzerstörung - Probleme mit dem Kalziumstoffwechsel.

• Schwermetallbelastungen
• Allergien
• andere Autoimmunerkrankungen 
• Viruserkrankungen: EBV - Eppstein-Barr-Virus
•  Stress

Die Hämophyrrolaktamurie oder Krytopyrrolurie sind Stoffwechselstörungen, die angeboren oder erworben sein können. Es kommt zu einer Häm-Synthesestörung. Dieses Häm wird in den Mitochondrien gebildet und ist unter anderem auch bei der Herstellung von Thyreoperoxidase (Schlüsselenzym bei der Schilddrüsenhormonsynthese) wichtig. 

Das ist aber sehr individuell und auch ein schwieriges Thema. 

Eine kleine Auswahl an Fragen, die man sich stellen muss.

• Warum bin aggressiv gegen mich selbst?
• Auf wen war oder bin ich wütend und konnte es nie sagen?
• Warum fühle ich mich betrogen von der Welt/Gesellschaft?
• Warum scheue ich Veränderungen?
• Warum habe ich Angst zu leben oder neue Dinge zu erleben?

Diese Fragen sind nicht schön und keiner hört und beantwortet sie gerne und viele streiten ab, dass eine auf sie zu treffen könnte.

Mein Ansatz bei der Hashimoto Thyreoiditis und bei allen und anderen Autoimmunerkrankung ist das Immunsystem wieder zu beruhigen. Vor allem auch weil ist das Immunsystem schon mal fehlgeleitet, kann es zu weiteren Autoimmunerkrankungen kommen. 

Ich beginne beim Ersttermin immer mit einem Anamnesegespräch, der körperlichen Untersuchung und dann folgt die weitere Diagnostik. 

Steht die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis gibt es verschiedene Therapieansätze je nach Beschwerdebild.

Die Priorität liegt da, was den Patienten im Moment am meisten belastet. 

• Als erstes wird die Schilddrüse behandelt.
• Meiner Erfahrung nach ist eine Stuhldiagnostik sehr wichtig, da ein großer Teil des Immunsystems im Darm sitzt.
• Bei Schilddrüsenerkrankungen kommt es häufig zu  Magensäuremangel, das führt zu  einer gestörte Eiweißverdauung und daraus resultierenden Verdauungsstörungen. Und die ungespaltene Eiweiße führen zu Entzündungen auf der Darmschleimhaut und daraus kann ein Leaky-Gut-Syndrom entstehen, was wiederum das Immunsystem triggert. Also muss man schauen, was im Darm los ist.
•  Ein Hormonstatus um einen Mangel an Hormonen auszuschließen. Vor allem wichtig  ein Progesteronmangel und  Nebennierenschwäche auszuschließen.

 Blutuntersuchung vor allem Leber, Galle, Nieren und ggf. Vitamine und Mineralstoffe.

Es müssen nicht alle Untersuchung auf einmal gemacht werden, aber um eine weitere Zerstörung der Schilddrüse durch die Hashimoto Thyreoiditis zu vermeiden, ist es wichtig den Körper frei von Entzündungen und die Hormone in Balance zu haben. 

Das Thema Jod wird bei einer Hashimoto Thyreoiditis  immer kontrovers diskutiert auf der einen Seite kann ein Jodexsess eine Hashimoto Thyreoiditis auslösen oder verschlimmern. Auf der anderen Seite brauchen wir Jod für die Synthese von Geschlechtshormonen und Neurotransmittern. Jod ist auch bei der Entgiftung, Keimabwehr und Regulation von Zellwachstum und Zellteilung beteiligt. Jodgabe ja oder nein muss immer individuell entschieden werden. Und sollte nicht einfach in Eigenregie gemacht werden, denn mal ausprobieren kann Folgen haben.

Ich habe seit über 20 Jahren Hashimoto Thyreoiditis. Ich habe gute und schlechte Tage, aber die haben Menschen, die kein Hashimoto haben auch.  Ich ärgere mich nicht darüber, wenn ich mal wieder morgens schon richtig müde aufstehen, sondern haushalte dann besser mit meiner Energie. Die Therapie die ich bei meinen Patienten machen, habe ich zuerst bei mir gemacht, daher weiß ich das es gut funktioniert. 

Ich weiß am Anfang ist schwer, allein bis die Diagnose gestellt wird. Dann hat man die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis und ist auch nicht glücklicher. 

Leider wird in der Schulmedizin nur das L-Thyroxin verschrieben und wenn der Patient noch über Symptome klagt, wird die Dosis angepasst, vielleicht bekommt man noch Selen, aber da ist meist Schluss.

Sind dann noch Symptome da, haben die laut Schulmedizin nichts mit der Schilddrüse zu tun.

Es gibt außer L-Thyroxin auch das T3 was manchen Patienten sehr gut helfen kann. Und es gibt natürliche Schilddrüsenhormone vom Schweinhormone oder Rinderhormone.

Wie ich aber gezeigt habe, stehen die Symptome sehr wohl in Zusammenhang mit der Schilddrüse.