Histamin ist ein körpereigner Stoff und ist überlebenswichtig - ohne Histamin kein Leben. Da stellt sich die Frage - warum immer mehr Menschen einen Histaminüberschuss haben? Der Name Histaminintoleranz ist irreführend, da wir auf einen körpereigenen Stoff nicht intolerant sein können. Das Problem ist meist ein zu viel an Histamin und/oder eine Histaminabbaustörung.
Immunsystem - steigern der Immunantwort auf Gefahren
Nervensystem: erhöhte, Wachheit, Wachsamkeit und Konzetration, reguliert Hunger- und Durstgefühl
Verdauung: Magensäureproduktion und Darmperistaltik
Fortpflanzung: Einnistung Eizelle, Ausschüttung Öströgen
Nerven und Haut: Schmerzempfindlichkeit, Entzündungsbereitschaft,
Vor allem bei Gefahr und Stress wird Histamin ausgeschüttet:
In einer Gefahrensituation ist erhöhte Wachheit, Wachsamkeit und Konzetration gefordert.
Das Immunsystem wird aktiviert.
Wir benötigen Adrenalin und weniger von beruhigenden Substanzen wie Serotonin, GABA und Acetylcholin.
Um Erreger loszuwerden wird die Darmperistaltik erhöht - Durchfall- und die Bronchien verengt - Hustenreiz - erhöhte Schleimbildung für die Schleimhäute auch für Nase und Augen.
Die Haut wird auf Gefahr von außen vorbereitet in dem die Entzündungsbereitschaft raufgesetzt wird.
Das Herz schlägt schneller und die Muskeln werden angespannt.
Und in so einer Situtation ist das auch überlebenswichtig . Aber unser Leben hat sich in den letzten 200 Jahren sehr verändert, alles ist schneller geworden - wir leben im Dauerstress, aber unser Gehirn kann sich evolutionär nicht so schnell anpassen.
Und das ist neben den aktuten Entzündung und den Silent Inflammation ein Hauptgrund für die steigende Anzahl an Menschen mit Histaminüberschuss.
Was man bei einem Histamnüberschuss spürt, dass oben genannte Körperfunktion gesteigert sind und dann als Symptom wahrgenommen wird.
Die Symptome einer Histamin-Intoleranz könnn sein:
Histamin ist ein biogenes Amin, es wird aus der Aminosäure L-Histidin und B6 gebildet. Histamin ist ein Gewebshormon und ein Neurotransmitter.
Histamin wird in folgenden Zellen gebildet, gespeichert und bei Bedarf ausgeschüttet
Histamin wirkt über Rezeptoren und kann auf alle Organsysteme einflussnehmen - was man anhand der Symptome auch erkennen kann. Was man nicht vergessen sollte ist, dass die Reaktionen eigentlich erwünscht sind. Nur bei einem zuviel übermaß an Histamin wird es ein Problem.
Haben wir immer wieder Entzündungen im Körper, dann muss unsere Immunsystem immer arbeiten und da Histamin ein Entzündungsmediator ist, wird es auch immer weiter ausgeschüttet.
Entzündungen bewirken aber auch das Cortisol ausgeschüttete wird und wenn das immer wieder passiert, kann es zu einer Nebennierenschwäche kommen. Und wenn das Immunsystem immer wieder getriggert wird, kann es auch zu einer Autoimmunerkrankung kommen.
Es gibt Lebensmittel die enthalten Histamin - grob gesagt, vieles was reift: Rotwein, Käse oder haltbar gemacht wurde wie Konserven von Fisch, Fleisch oder Wurst. Aber aber auch Gemüse wie Spinat oder Auberginen enthalten Histamin. Proteinreiche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch enthalten von Natur aus die Aminosäure Histidin und das wird schnell in Histamin umgebaut. Es gibt da im Internet viele Listen, deshalb liste ich hier nicht alles auf.
Histamin-Liberatoren sind Stoffe, die den Körper anregen Histamin auszuschütten. Die Diaminoxidase (DAO) kann diese nicht abbauen, daher hilft auch kein Dao künstlich zuzuführen.
Entzündungen im Magen-Darm:
Von der Darmzellen wird das DAO, das Histaminabbauende Enzym gebildet, also ist klar - ist der Darm krank, funktioniert das nicht. Bei den Intoleranzen wird der Darm immer wieder gereizt, das bedeutet Mikroentzündungen und das bedeutet Histamin als Entzündungsmediator.
Durch die Entzündung kann der Darm, die Nahrung nicht mehr richtig verarbeiten. Es kommt zu Mängeln von Proteinen, Kohlenhydraten, Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien, was den gesamten Organismus schwächt und anfälliger macht. Außerdem werden die wichtigen Co-Faktoren für die Histamin-Abbauenden Enzyme DAO und die HNMT nicht aufgenommen.
Die Therapiegrundlage bei einer Histaminintoleranz ist ein gesunder Darm - eine Darmsanierung.
Der Histaminabbau erfolgt über die Enzyme DAO oder HNMT.
Das DAO, das Enzym Diaminoxidase, wird im Darm, in der Gebärmuttter, in den Nieren und Blutgefäße gebildet. Das DAO baut das extrazelluläre, also außerhalb der Zellen befindliche, Histamin ab. Vor allem das im Darm und in der Gebärmutter anfallende Histamin.
Das HNMT, das Enzym Histamin-N-Methyl-Transferase wird in Leber, Haut, Lunge, Blutgefäße gebildet und baut das im Gewebe anfallende Histamin ab.
Merke: Histamin was durch DAO nicht abgebaut wird, gelangt in den Blutkreislauf und muss dann durch HNMT abgebaut werden. Das entstehende H-Methylhistamin blockiert das Histamin-N-Methyltransferase. Es gibt negative Rückkopplungsmechanismus, da aber noch zu viel Histamin da ist kommt es zu einer Entgleisung des Histaminstoffwechsels und es kommt zu den Histaminsymptomen.
Zu einem Mangel DAO, Diaminoxidase kann es durch:
im Serum Blut:
im Stuhl:
im Urin
Das Wichtigste bei einer Therapie der Histamonintoleranz ist Geduld. Der Histaminüberschuss ist nicht plötzlich entstanden, sondern ist stetig mehr geworden. Die Histaminintoleranz wird gern mit einem Fass, das übergelaufen ist verglichen, da hilft es nicht nur die Ernährung umzustellen und Vitamine zu nehmen, das ändert nichts an den Hauptproblemen.
Häufig ist ja nicht nur die Histaminintoleranz, sondern es kommen auch noch andere Erkrankungen hinzu oder waren schon da. Denn jede Erkrankung triggert unser Immunsystem und das schüttet Histamin aus.
Das Wichtigste für mich bei der Anamnese - also dem Erstberatungsgespräch - sind:
1. Darmsanierung nach Erkenntnissen aus Stuhldiagnostik
2. Naturmedizin & Vitalstofftherapie anhand von Laboranalysen: Speicheltest, Bluttest, Urintest
3. Ernährungsempfehlungen nach Auswertung Ihres Ernährungstagebuchs und der Befunde
4. Körperliche Therapie: Cranio-Sakrale-Osteopathie, Holistische Bauchmassage, Vizcerale Osteopathie
5. Mind-Body-Medizin - Anpassung der Lebensgewohnheiten, individuell auf Ihre Lebenssituation zugeschnitten.
Die Karenzphase für die histaminfreie Diät darf nicht zu lange sein, sonst verliert der Körper seine orale Toleranz.