Bei einer Nebennierenschwäche, auch Adrenal Fatigue genannt, sind die Hauptsymptome Erschöpfung und Müdigkeit. Die Hauptursache ist Dauerstress und der ist in unserer heutigen Zeit reichlich vorhanden. Ob es Arbeitsstress oder der Freizeitstress - ist der Nebenniere ab einem gewissen Punkt egal, die Nebenniere erschöpft immer mehr und dann werden nicht genügend Hormone wie das Cortisol hergestellt und der Stoffwechsel ist auch nicht mehr in Balance.
Die Symptome einer Nebennierenschwäche sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab in welchem Stadium der Nebennierenschwäche man sich befindet:
Die Nebennieren sitzen auf den Nieren wie eine Kappe und sind 4x3x2 cm groß. Die Nebenniere ist aufgeteilt in die Nebennierenrinde und das Nebennierenmark. Die Nebennieren stellen Hormone her. Die Nebennieren beeinflussen aber auch unseren Wasserhaushalt, Mineralstoffhaushalt und Zuckerhaushalt.
Das Nebennierenmark ist Teil unseres vegetativen Nervensystems
Das Cortisol sorgt dafür, dass wir morgens aufstehen können. Das Cortisol stellt Energie bereit.
Außerdem hat es noch folgende wichtige Aufgaben.
Stadium 1 - Phase des erhöhten Stresses - die Cortisolwerte sind den ganzen Tag erhöht auch in der Nacht
Stadium 2 - Phase der Nebennierenschwäche - die Cortisolwerte haben keinen Tagesrhythmus mehr
Stadium 3 - Phase der Nebennierenerschöpfung - die Cortisolwerte sind alle erniedrigt
Das ist eine vereinfachte Darstellung es gibt noch Zwischenstadien.
Außerdem sollte immer beachtet werden, dass Laborwerte nicht immer das tatsächliche Befinden der Patienten darstellen.
Die Stressreaktion sollte uns eigentlich vor Gefahren schützen. Typisches Beispiel: Der Säbelzahntiger der uns Menschen jagt.
1. die Alarmphase - der Sympathikus wird aktiviert und es werden aus der Nebenniere Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet.
Die Alarmphase ist wie man sieht nur für kurzfristige Stress gedacht.
2. die Widerstandsphase - Dauert der Stress an dann versucht der Körper gegenzusteuern - der Parasympathikus wird aktiviert.
3. die Erschöpfungsphase - Es kommt zu Energiebereitstellungsproblemen
Früher konnte man den Stress noch einteilen in Disstress und den Eustress. Der Disstress war der schlechte Stress Arbeit, Krankheit und Umwelt. Der Eustress ist der gute Stress - sagen wir mal er war es, heutzutage kann man das nicht mehr so sagen. In der heutigen Zeit soll jeder immer erreichbar sein, wir sollen immer viel erlebt haben - das Wochenende soll nicht der Erholung dienen sondern - wird vor anderen dafür genutzt - schau was für ein tolles Leben ich habe. Es wird keine Pause eingelegt - ein Leben auf der Überholspur. Alles muss toll sein.
Unser Körper für soviel Stress nicht gemacht - er braucht Ruhephasen um zu regenerieren - die Akkus aufzuladen.
In meiner Praxis diagnostiziere ich eine Nebennierenschwäche anhand der Gesprächsanamnese und über den Speicheltest. Ich bestimme das Cortisol im Tagesprofil also vier Messungen. So bekomme wir einen besseren Überblick der Cortisolausschüttung im Tagesverlauf.
Eine Bestimmung der Geschlechtshormone ist auch hilfreich. Zusätzlich erniedrigte Werte von Testosteron, Progesteron, Estrogen und DHEA können auch ein Hinweis auf einen Nebennierenschwäche sein, da der Körper bei Dauerstress die Produktion von Cortisol erhöht und die Geschlechtshormon-Produktion drosselt, da all diese Hormone aus Cholesterin hergestellt werden.
Weiterhin ist auch ein veränderter Cholesterinspiegel interessant, da es auch Probleme mit der Hormonproduktion anzeigen kann.
Durch den Speicheltest wird erstmal festgestellt wie die Cortisolausschüttung im Tagesverlauf ist. Danach richtet sich auch die Therapie.
Ich arbeite mit Pflanzlichen Mitteln, Orthomolekularer Medizin und mit Ordnungstherapie.
Bei der Ordnungstherapie wird Ordnung geschaffen und zwar im Leben. Die Stressoren müssen gefunden und beseitigt werden. Welche Stressoren es gibt habe ich oben ja schon erklärt. Ich gebe in meiner Praxis auch praktische Tipps wie Stressoren ausgeschaltet werden können.
Ich schaue mir auch immer den Darm, die Hormone der Schilddrüse und die Geschlechtshormone an.
Die Schilddrüse und die Nebenniere unterstützen sich gegenseitig. Die Schilddrüse springt ein, wenn es der Nebenniere nicht gut geht und produziert im mehr Schilddrüsenhormone T4 und T3, das ist erstmal in Ordnung. Auf Dauer kann es aber passieren, dass es zu einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) kommt, wenn die Schilddrüse sich überanstrengt. Bei einer Nebennierenschwäche wird auch das Immunsystem immer weiter in Mitleidenschaft gezogen. Dann kann es passieren, dass es fehlgeleitet wird und es könnte zu einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse kommen wie Hashimoto Thyreoiditis oder Morbus Basedow. Es können auch Schilddrüsenknoten entstehen vor allem heiße Knoten (Leistungsknoten), die außerhalb des Hormonellen Regelkreises Schilddrüsenhormone produzieren, um die Nebenniere und die Schilddrüse zu unterstützen.
Meiner Erfahrung nach ist eine Stuhldiagnostik sehr aufschlussreich für eine Therapie der Nebennierenschwäche. Denn ist der Darm nicht gesund oder haben wir Unverträglichkeiten oder Allergien, dann kann unser Körper mit einer Cortisolausschüttung reagieren und wenn er das lange machen muss, erschöpft sich die Nebenniere. Es kann ein Leaky-Gut-Syndrom entstehen, was zu Autoimmunerkrankungen und Allergien führen kann. Also muss man schauen, was im Darm los ist und eine Darmsanierung machen.
Cortisol ist ein Steroidhormon welches aus Progesteron hergestellt wird. Bei erhöhten Stress wird aus Progesteron vermehrt Cortisol ehergestellt, daher steht weniger Progesteron zur Verfügung also der Progesteronspiegel sinkt.
Ein Progesternmangel kann zu Zyklusproblemen, PMS, Libidoverlust, und Kinderlosigkeit führen.
Aus Progesteron werden die Steroidhormone Estradiol, Estriol und Estron (Östrogen, Östriol, Östron deutsche Bezeichnungen), und das Testosteron hergestellt. Der sinkende Progesteron und dadurch auch sinkende Estradiolspiegel bringt noch mehr Probleme mit. Denn auch wenn heute eine Östrogendominanz in aller Munde ist, ist Östrogen das Frauenhormon welches sehr wichtig ist, am besten spürbar ist ein Estradiolmangel in den Wechseljahren. Daher sollte immer darauf geachtet werden ob ein absoluter Mangel an Geschlechtshormonen im Speichel und/oder Blut überprüft wird.
Ich schaue mir immer die Wirbelsäule an, durch Wirbelsäulenproblemen können Nerven, Muskeln, Gefäße, die Nebennieren und Hypophyse nicht mehr richtig versorgen.